Immer mehr Menschen entscheiden sich heute für die Installation einer Fotovoltaik Anlage auf ihrem Dach. Die Regierung begrüßt derartige Bauvorhaben und unterstützt diese durch Förderungen bei der Finanzierung, aber auch mithilfe der Einspeisevergütung für den erzeugten Strom, den man ins öffentliche Netz eingespeist hat.

Fotovoltaik Standort

Bevor man sich jedoch für eine Fotovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach entscheidet, muss man zunächst einmal prüfen, ob der Standort dafür geeignet ist. Denn obwohl unzählige der Solarunternehmen damit werben, dass eine Solaranlage auf jedem Dach installiert werden kann, rechnet sich die Investition nicht in allen Fällen.

Ideale Voraussetzungen für eine Fotovoltaik-Anlage sind geneigte Dächer, die nach Süden ausgerichtet sind. Je mehr Sonnenschein auf die Solaranlage fällt, desto höher ist natürlich auch der erzeugte Strom, den man aus dieser erhalten kann. Dadurch steigen auch die Einnahmen aus der Einspeisevergütung, sodass sich die eigene Fotovoltaik-Anlage deutlich schneller rechnet, als beispielsweise bei einer kleinen Anlage, auf einem nach Norden gerichteten Dach.

Fotovoltaik Anlage auf dem Dach
Der Klassiker: Die nach Süden ausgerichtete Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach – Bild: slavun / stock.adobe.com

Voraussetzungen prüfen lassen

Ebenfalls sollte man sich vor der endgültigen Entscheidung für eine solche Anlage über die verschiedenen Solarmodule informieren. Es gibt hier deutliche Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit, sodass man mit einigen Modulen sehr hohe Strommengen erzeugen kann, mit anderen, bei gleichem Flächenbedarf, jedoch deutlich weniger Strom erhält. Zwar sind diese hochwertigen stark leistungsfähigen Module etwas teurer in der Anschaffung, doch rechnen sich die Mehrkosten meist schon binnen kurzer Zeit. Wer sich hingegen für leistungsschwächere Module entscheidet und die Solaranlage auf der Nordseite anbringt, der wird wohl kaum Strom erzeugen können und damit die Anlage nur teuer bezahlen müssen. Seriöse Berater werden die Kunden allerdings darauf aufmerksam machen, wenn das Dach falsch ausgerichtet ist und sich die Installation der Fotovoltaik-Anlage nicht rechnet.

Auch um die Statik des Hauses muss man sich in der Regel keine Sorgen machen, da die Solarmodule nur maximal 15 Prozent des Gewichts erreichen, für das das Dach ausgelegt ist. Wer sich unsicher ist, kann einen Statiker beauftragen, der das Ganze nochmals überprüft

Das wichtigste kurz zusammengefasst

  1. Ausrichtung und Neigung des Daches: Die ideale Ausrichtung für Fotovoltaik-Module in Deutschland ist Süden, da dies die maximale Sonneneinstrahlung über den Tag ermöglicht. Eine Abweichung von der Südausrichtung um bis zu 45 Grad kann jedoch immer noch akzeptabel sein. Die optimale Neigung des Daches liegt in der Regel zwischen 30 und 35 Grad. Diese Neigungswinkel maximieren die Sonneneinstrahlung über das Jahr.
  2. Dachfläche und Zustand: Die zur Verfügung stehende Dachfläche bestimmt die Größe der Fotovoltaikanlage und damit ihre Leistungsfähigkeit. Ein großes, unverschattetes Dach ermöglicht die Installation einer größeren Anzahl von Modulen, was zu einer höheren Energieproduktion führt. Der Zustand des Daches ist ebenfalls wichtig. Ein Dach, das renovierungsbedürftig ist, sollte vor der Installation der Anlage saniert werden.
  3. Verschattung: Schatten auf den Modulen, verursacht durch Bäume, benachbarte Gebäude oder andere Hindernisse, kann die Effizienz der Anlage stark beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass das Dach größtenteils frei von Verschattung ist, besonders während der Spitzenstunden der Sonneneinstrahlung.
  4. Art der Fotovoltaik-Module: Es gibt verschiedene Arten von Solarmodulen, darunter monokristalline, polykristalline und Dünnschichtmodule. Monokristalline Module sind in der Regel effizienter, aber auch teurer. Die Wahl des Modultyps hängt von den spezifischen Bedingungen und Anforderungen sowie vom Budget ab.
  5. Energiebedarf und Speichermöglichkeiten: Die Größe der Anlage sollte auf den Energiebedarf des Haushalts oder des Gebäudes abgestimmt sein. Zudem ist es sinnvoll, über Speichermöglichkeiten wie Solarbatterien nachzudenken, um die tagsüber erzeugte Energie auch nachts oder an bewölkten Tagen nutzen zu können.
  6. Qualität der Komponenten und Installation: Hochwertige Komponenten und eine fachgerechte Installation sind entscheidend für die Langlebigkeit und Effizienz der Anlage. Es empfiehlt sich, einen erfahrenen und zertifizierten Installateur zu beauftragen.
  7. Wirtschaftliche Überlegungen: Die Kosten für die Installation einer Fotovoltaikanlage und die zu erwartende Rendite sollten sorgfältig abgewogen werden. In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme und steuerliche Anreize, die die Investition attraktiver machen können.
  8. Gesetzliche Vorschriften und Netzanbindung: Es ist wichtig, sich über lokale Vorschriften, Genehmigungsverfahren und Anforderungen für die Netzanbindung zu informieren. In Deutschland müssen Fotovoltaikanlagen bestimmte technische Standards erfüllen und bei dem zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden.
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Ehemaliger Installateur für Heizungssysteme. Seit 2013 mit Haus und Solaranlage auf dem Dach. Seit 2022 auch mit Wallbox, Elektroauto und Sonnenenergie unterwegs.

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